Emotion als Hülle

Eigene Emotionen haben einen liebevollen Grund. Sie sind eine Hülle, eine Abwehr der Seele von Eindringlichem, das hier und heute noch nicht in der Verarbeitung ansteht, auch und gerade dann, falls es wahr sein sollte. Prüfe diese Behauptung achtsam in deinem eigenen Erleben: Wann bist du emotional? Was hat dich emotional gemacht? Kannst du noch genau die Worte erinnern? Oder sind sie möglicherweise durch deine Emotionen verwischt?

Prüfe es achtsam an deinen Mitmenschen. Frage zum Beispiel: «Glaubst du an Chem-Trails? Glaubst du, dass Flugzeuge Chemikalien auf uns abwerfen?» Und erlebe die Reaktion des oder der Gefragten. Manche verwerfen diese Frage sogleich: «So ein Quatsch! Wer sollte soetwas tun?» Und beenden dieses Thema. Dieses sind Emotionen. Prüfe die Weite deines Gemüts beim Lesen dieses Textes. Bist du innerlich weit und entspannt?

Ein von Emotionen befreiter Mensch könnte auf die Frage nach den Chem-Trails antworten: «Mein lieber Freund, wie kommst du auf eine solche Idee?» Und wach und offen zuhören. Ich würde dann weiterforschen und sagen: «Ich habe den Himmel beobachtet. An manchen Tagen ist er kreuz und quer mit Kondensstreifen gefüllt, die nicht vergehen. Obwohl doch der Linienverkehr jeden Tag ähnlich ist. An anderen Tagen vergeht der Kondensstreifen noch im Anblick des Flugzeuges.» Wieder könnte der Freund sich nun diesem Gespräch abwenden. Denn dieses ist wahr: Viele verwerfen Gedanken sogleich und schauen nicht in den Himmel. Viele möchten nicht forschen. Viele möchten manches von vornherein nicht wahrhaben. (Ich sage nicht, dass Chem-Trails wahr sind. Dieses ist allein eine Untersuchung von Emotion als Hülle.)

Untersuche weiter und sage einem Mitmenschen: «Stimmst du zu, dass alle deine Sinne allein Dreidimensionales wahrnehmen?» Falls er oder sie dir gedanklich folgt, frage: «Glaubst du, dass das Leben selbst nur die dritte Dimension mit Leben gefüllt hat und alle anderen leer von Leben sind?» Prüfe wieder das Aufkommen von Gefühlen beim anderen. Ändert sich seine oder ihre Zugewandtheit? Es sind doch bloß Fragen! Du als Mensch hast dich im Fragen nicht geändert!

Stelle dir vor, du würdest ein schlimmes Geschehen ahnen, dass einem dir nahen Menschen widerfahren ist, dessen er oder sie selbst sich nicht bewusst ist und das einen bestimmenden Einfluss auf sein Leben hat. Wie glaubst du, würde er reagieren, wenn du es ihm oder ihr aussprechen würdest? Würde er sagen: «Das ist wahr. Jetzt erinnere ich mich» und dich dankbar anschauen?

Das liebevolle, weise Selbst hält die Entwicklung der Seele in Händen. Nichts ist Tiefgreifender als dieses. Zu viel Öffnung kann dem Gemüt Schaden zufügen. Zu wenig Entwicklung kann den Menschen eindämmern lassen.

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